"In der Mitte der Schwierigkeit liegt die Möglichkeit." - Albert Einstein

Eine aktuelle Lebenskrise beinhaltet den Verlust des inneren Gleichgewichts, den Menschen verspüren, wenn sie mit Situationen oder Lebensumständen konfrontiert werden, die sie momentan nicht bewältigen können, weil die gewohnten Verhaltensstrategien nicht greifen oder zusammenbrechen.

In so einer Situation sind oft das Denken und das Fühlen gestört. Die Gedanken drehen sich im Kreis, sind zerstreut und können nicht sinnvoll zu Ende gebracht werden. Manchmal sind die eigenen Gefühle nur schwer wahrnehmbar. Andererseits können sie auch so intensiv auftreten, dass sie schwer zu kontrollieren sind und beispielsweise Angst, Wut, Hoffnungslosigkeit, Einsamkeit oder Trauer als übermächtig und bedrohlich erscheinen.
Viele Krisen können alleine, mit Hilfe nahe stehender Menschen oder mittels vorübergehender Unterstützung durch Vertrauenspersonen gemeistert werden. Gelingt es jedoch nicht, psychische Krisen aus eigener Kraft in kurzer Zeit zu überwinden, sollte professionelle Hilfe gesucht werden.

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Wie entsteht eine aktuelle Lebenskrise?

Die Ursachen für eine akute seelische Notlage oder aktuelle Lebenskrise sind vielfältig und können zum Beispiel durch Verlusterlebnisse oder Enttäuschungen, traumatische Erlebnisse, psychosoziale Konflikte, lebensverändernde Umstände oder Umbrüche, Entwurzelung oder Vereinsamung sowie psychische Erkrankungen wie Psychosen, Depressionen oder Angststörungen ausgelöst werden.

Psychische Krisen können jeden Menschen treffen, unabhängig von Alter, Bildung, Beruf, Herkunft und sozialem Status. Dabei kann eine Krise aus einer kurzfristig einwirkenden Belastung wie einer Schockreaktion aufgrund einer realen Gefahrensituation resultieren oder die Folge einer länger andauernden, kumulativen Belastung sein.

Krise als Chance

Eine Krise schafft Raum für neue Orientierungen und dafür, die eigenen Lebensziele auf den aktuellen Stand zu bringen. Gerade mit professioneller therapeutischer Unterstützung kann eine Lebenskrise nicht nur gemeistert werden – sie kann vom Betroffenen genutzt werden, um zu erkennen, welches Leben er in Zukunft tatsächlich führen möchte. So geht der krisenerprobte Mensch gefestigter und zufriedener aus der Krisenzeit hervor.

Der therapeutische Prozess

Zunächst geht es darum unerwünschte Kreisläufe zu durchbrechen: Der Mensch in der Krise bewegt sich häufig in Gedankenspiralen und quält sich mit Fragen, auf die er keine Antworten findet. Steigt der Leidensdruck des Betroffenen und treten etwa depressive Symptome auf, kann die professionelle therapeutische Intervention neue Perspektiven eröffnen.

In der Gesprächstherapie nach Rogers lernen Sie sich selbst besser kennen und verstehen. In der konstruktiven Auseinandersetzung mit sich selbst erlernen Sie Bewältigungsstrategien, die Sie im Alltag weiter begleiten werden. Zwar werden Sie weiterhin Krisen und Rückschläge erleben, denn kein Lebensweg verläuft ausschließlich gerade, positiv und ohne Traurigkeit und Zweifel. Mit dem richtigen Handwerkszeug jedoch werden Sie weniger leicht zu erschüttern sein und wieder mehr auf sich selbst vertrauen.