"Bei der Angst geht es immer um das, was noch nicht ist oder nie sein wird." - Sadhguru

Angst ist ein Grundgefühl, das sich in einer als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis bis hin zur Panik äußert. Krankhaft übersteigerte Angst wird als Angststörung bezeichnet.

Jeder von uns hat in seinem Leben schon Anspannung, Stress, Angst und Panik empfunden. Es handelt sich hierbei um biologisch sinnvolle Reaktionen, die durch Bedrohungen ausgelöst werden. Unsere Sinne werden empfindsamer und wir werden wachsamer. Angst ruft bestimmte körperliche und psychische Reaktionen hervor:
Der Adrenalinspiegel im Blutkreislauf steigt, die Muskelanspannung nimmt zu, die Atmung beschleunigt sich und das Herz schlägt schneller. Unser Organismus bereitet sich darauf vor, in einer gefährlichen Situation schnell mit Kampf oder Flucht zu reagieren. Sobald wir uns dann wieder in Sicherheit fühlen, sind wir erleichtert und können aufatmen.

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Von der Angst zur Angststörung

Bei einer Angststörung beziehen sich die Ängste auf Situationen, die in Wirklichkeit gar nicht gefährlich sind. Es handelt sich hierbei um übertriebene, unrealistische, dauerhafte Befürchtungen und Ängste, die der Betroffene nicht kontrollieren oder abschalten kann.
Häufig beziehen sich diese Ängste auf die Gesundheit, das Wohlergehen der Familie, auf berufliche und finanzielle Themen bis hin zu sozialen Ängsten. Durch diesen Dauerstress kommt es zu einem ständig erhöhter Angstpegel, der mit Anspannung und Ruhelosigkeit einhergeht. In Folge zeigt sich: Nervosität, Gereiztheit, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen, Muskelverspannungen, chronische Schmerzen und andere Symptome.
Sobald Ängste die Gefühlswelt dauerhafter belasten, den Alltag beeinträchtigen und die eigene Handlungsfähigkeit einschränken, ist es Zeit, ihnen auf den Grund zu gehen. Wer unter starken und anhaltenden Ängsten leidet, sollte sich frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen. Denn ohne Behandlung können Ängste chronisch werden und bestehen oft über Jahre oder Jahrzehnte fort.

Welche Faktoren begünstigend wirken können

Die meisten Angsterkrankungen sind multifaktoriell bedingt: sie entwickeln sich durch ein Zusammenwirken verschiedener Ursachen über einen gewissen Zeitraum.
Belastende Ereignisse in der Kindheit, ein ungünstiger Erziehungsstil der Eltern, aktuelle Belastungen wie z.B. Dauerstress, Probleme in den sozialen Beziehungen oder sehr bedrückende Lebensereignisse wie der Tod eines Angehörigen oder ein plötzlicher Jobverlust erhöhen das Risiko, eine Angststörung zu entwickeln.

Auch körperliche oder andere psychische Erkrankungen, bestimmte genetische Merkmale oder biochemische Veränderungen im Gehirn können das Auftreten einer Angststörung begünstigen.
Schließlich können bestimme unrealistische Denkmuster dazu beitragen, dass sich eine Angststörung entwickelt und über längere Zeit bestehen bleibt.

Laut Statista erkranken etwa 25% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens an einer Angststörung, die damit zu einer häufigsten psychischen Erkrankungen gehört.

Der therapeutische Prozess

Grundsätzlich gehen wir zunächst gemeinsam der Frage nach, wie die Ängste entstanden sind und wodurch sie am Leben erhalten werden. Dadurch kann sich beispielsweise klären, ob die Angst durch psychisch belastende Ereignisse oder dauerhaften Stress entstanden ist. Für viele ist schon allein diese Erkenntnis von großem Wert und kann zu einer Entlastung und einer Reduktion der Angstsymptome führen.

Innerhalb der Gesprächstherapie nach Rogers lernen Sie sich darüber hinaus selber besser kennen und problematische Denkmuster, die zu Ängsten führen können, werden aufgedeckt. So kommen Prozesse in Gang, die zu einer Besserung oder Heilung führen können.