"Depression ist die Rache des Verdrängten." - Andreas Tenzer

Schätzungsweise durchlebt jeder fünfte Mensch irgendwann im Leben eine depressive Episode. Es gibt sehr viele verschiedene Auslöser. Die Depression kann psychische und körperliche Ursachen haben.

Zu den psychischen Ursachen gehören traumatische Ereignisse oder starke Umbrüche im Leben. Die Depression ist dann eine Art Stressreaktion auf beispielsweise eine Scheidung, einen Umzug, den Verlust eines geliebten Menschen oder auf Konflikte, Gewalt, Missbrauch. Auch Erkrankungen oder bestimmte Medikamente können eine depressive Episode auslösen. Außerdem kann die Veranlagung zur Depression vererbt werden.

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Wodurch kann eine depressive Episode ausgelöst werden?

Grundsätzlich können Depressionen jeden von uns treffen. Frauen sind aber insgesamt häufiger betroffen als Männer – oder holen sich mehr Hilfe. So zeigt eine Umfrage, dass nur jeder dritte Mann mit anderen über seine Depressionen sprechen würde (lesen Sie mehr über Depressionen bei Männern). Auch können bestimmte Umstände eine depressive Episode begünstigen, so zum Beispiel:

  • belastende Lebensereignisse, wie zum Beispiel eine Trennung, ein Jobverlust oder der Verlust einer geliebten Person
  • körperliche oder psychische Erkrankung mit chronischen Schmerzen oder Angststörungen
  • negative Gedankenspirale
  • schwierige Familienverhältnisse, wenig soziale Kontakte
  • hormonelle Veränderungen, zum Beispiel während der Menopause
  • Altern (Altersdepression)
  • Stress
  • dunklere Jahreszeit (Herbst- oder Winterdepression)

Jedoch entwickeln nicht alle aufgrund der geschilderten Umstände eine Depression. Grund dafür ist die individuelle Vulnerabilität und Resilienz. Vulnerabilität bedeutet «Verletzlichkeit» und meint die Anfälligkeit dafür, eine Depression zu entwickeln. Resilienz wiederum bedeutet «zurückspringen, abprallen». Resiliente Menschen können ihre psychische Gesundheit demnach auch bei einer aktuellen Lebenskrise aufrechterhalten oder rasch wiederherstellen. Weshalb manche Menschen resilienter sind als andere, wird noch immer erforscht. Zum einen spielen verlässliche Bezugspersonen in der Kindheit eine zentrale Rolle, daneben gibt es aber noch viele weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Genetik.

Symptome einer depressiven Episode

Eine depressive Episode kann unterschiedlich schwer verlaufen (leicht, mittelgradig, schwer). Die Diagnose wird abhängig von der Anzahl an Symptomen gestellt. Grundsätzlich wird zwischen Haupt- und Nebensymptomen unterschieden:

Hauptsymptome

  • gedrückte Stimmung (Trauer, innere Leere)
  • Interessen- oder Freudlosigkeit (Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben, tun dies nicht mehr, Gleichgültigkeit)
  • Antriebslosigkeit (Müdigkeit, das Gefühl, keine Energie zu haben)

Nebensymptome

  • Konzentrationsschwierigkeiten (gedanklich von einem Thema zum anderen springen, sich schnell ablenken lassen)
  • Schuldgefühle (ein schlechtes Gewissen haben, denken, man sei eine Last)
  • Hoffnungslosigkeit (keine Zukunft sehen, keine Pläne mehr schmieden)
  • Schlafstörungen (frühmorgendliches Erwachen, Einschlafprobleme)
  • Veränderung des Appetits (kein oder ein größeres Hungergefühl als normalerweise)
  • Innere Unruhe, Verlangsamung (nicht entspannen können, träge Bewegungen)
  • Suizidgedanken (darüber nachdenken, das eigene Leben zu beenden, damit der Schmerz aufhört)

Der therapeutische Prozess

Bei der Behandlung einer Depression können Psychopharmaka sowie verschiedene Therapiemethoden zum Einsatz kommen. Fast wichtiger als die Therapieform selbst ist jedoch die Beziehung zum behandelnden Therapeuten / zur behandelnden Therapeutin. Ist diese geprägt von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, können positive Veränderungen erzielt werden.

Der Kern der Gesprächstherapie nach Rogers beruht auf der gegenseitigen Akzeptanz und Wertschätzung. Ein Mensch, der sich nicht beurteilt fühlt und sich keine Gedanken über eine mögliche Wertung machen muss, ist eher bereit über sich und seine möglichen Fehler zu sprechen. Somit schaffen wir im Therapieverlauf die Basis zur Veränderung.