"Tu was Du willst, aber nicht weil Du musst." - Buddha

Erschöpfung und Burnout entstehen im Allgemeinen durch lang andauernden Stress bei gleichzeitiger Verdrängung unserer persönlichen Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen.

Die Betroffenen leiden unter einer starken körperlichen, geistigen und seelischen Erschöpfung, begleitet von Gefühlen der Mutlosigkeit, Ausweglosigkeit, Sinnlosigkeit und inneren Leere. Somit kann der Burnout, das Ausgebranntsein als unüberhörbare Botschaft verstanden werden, die uns sagt: „So kann es nicht weitergehen!“
Erschöpfung und Burnout sind folglich eine „gesunde“ Reaktion auf eine anhaltende (Selbst-)überforderung und der Unterdrückung der Sehnsucht nach einem selbstbestimmten und sinnerfüllten, lebendigen Leben. Unser Organismus zieht hier sozusagen die Notbremse!

Focusing professionelle Hilfe bei psychischen Problemen

Burnout entwickelt sich zur Volkskrankheit

Die Fülle der scheinbaren Anforderungen an den modernen Menschen haben sich derart erhöht, dass wir praktisch im Laufschritt leben müssten, wenn wir all diesen vermeindlichen Anforderungen entsprechen möchten. Unsere Zeit verlangt von uns scheinbar Multitasking, ständige Erreichbarkeit und reibungsloses Funktionieren. Dabei strengen wir uns oft über die Maßen an.

Zunächst stellen wir uns mit viel Kraft und gutem Willen unseren Aufgaben in Familie, Beruf und Privatleben, wollen möglichst in allen Bereichen funktionieren und die Erwartungen an uns erfüllen. Dabei funktionieren wir nach außen über lange Zeiträume sehr gut, erleben uns jedoch subjektiv irgendwann in unserer Leistungsfähigkeit reduziert. Dies kompensieren wir dann zunächst mit einer Erhöhung unserer Anstrengungen, oft über unsere natürlichen Ressourcen hinaus. Erste Überforderungsgefühle bleiben dabei oft unbeachtet.

Wenn die Kräfte nachlassen

Wird dieses Überforderungsgefühl wiederholt ignoriert und keine wirksamen Lösungen der zugrundeliegenden Ursachen gefunden, kommt es zunehmend zu einer reduzierten Belastbarkeit: Da die Aktivierung des Nervensystems immer weiter zunimmt, werden immer häufiger Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) ausgeschieden. Der Körper befindet sich irgendwann anhaltend im „Fight-or-Flight“-Modus (Kampf oder Flucht), der sich evolutionär sonst nur bei lebensbedrohenden Siutationen einstellen würde. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren und verbrennt seine Energiereserven.
Diese Überaktivierung entspricht einem Dauerstress führt irgendwann ggf. über Ängste, Panikattacken, Schlafstörungen, depressiver Verstimmung und Antriebsschwäche bis zur totalen Erschöpfung. Auch körperliche Beschwerden wie Magenbeschwerden, Kopfschmerzen und andere körperliche Beschwerden können dazukommen.
Der Mensch fühlt sich nun kraftlos, ruhelos, leidet unter Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit bis hin zur Verzweiflung. In diesem Sinne gilt das Burnout Syndrom als mögliche Vorstufe einer Depression, die nicht mehr nur noch vorrangig den beruflichen, sondern letztendlich alle Lebensbereiche betrifft. Der „Ausgebrannte“ erlebt seine Umwelt als nicht mehr kontrollierbar und zieht sich immer weiter zurück.

Der therapeutische Prozess

Jeder Mensch ist durch ganz individuelle Muster in den Burnout geraten und kann dem entsprechend auch nur durch Selbsterkenntnis eine nachhaltige Lösung innerhalb der Gesprächstherapie nach Rogers finden. Es ist essentiell, dass jeder Betroffene selbst die nötigen Veränderungen durchführt. Das bedeutet vor allem, „bewusster“ zu werden und wieder neu zu lernen, auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu hören. Wir müssen lernen uns von den eigenen Erwartungen und den Erwartungen anderer zu befreien, unsere eigenen Maßstäbe zu setzen und unseren eigenen Weg zu gehen.

Im therapeutischen Prozess werden die eigenen Grundannahmen hinsichtlich Selbstwert und zwischenmenschlicher Beziehungen untersucht. Mit einer ausführlichen Situationsanalyse werden zunächst die äußeren Belastungsfaktoren kritisch unter die Lupe genommen und mögliche selbstschädigende Verhaltensweisen untersucht. Das Ziel der Therapie ist, zu einem selbstfürsorglichen Lebens- und Arbeitsstil zu gelangen, der weniger von der Anerkennung der Umwelt abhängig ist.